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Vermesserin © Institut für Photogrammetrie und GeoInformation, Leibniz Universität Hannover

Quelle: Institut für Photogrammetrie und GeoInformation, Leibniz Universität Hannover

Das Berufsfeld der Geodäsie und Geoinformation hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gewandelt und erweitert. Unterstützt durch Computertechnologie und Navigationssatelliten reichen die heutigen Tätigkeitsgebiete neben Liegenschaftsvermessung und Katasterwesen von der Erstellung von Landkarten und 3D-Visualisierungen über die Entwicklung von Navigations- und Steuerungssystemen bis zu Aufgaben in Luft- und Raumfahrtindustrie. In den Bereichen Stadtplanung, Denkmalpflege sowie Hoch-, Tief- und Straßenbau sind Geodäten und Geoinformatiker ebenso tätig wie im Umweltmonitoring und Katastrophenschutz. Weitere berufliche Möglichkeiten ergeben sich im Zusammenhang mit optischen Messtechniken wie beispielsweise Laserscanning sowie in den Bereichen Flächenmanagement, Standortplanung und Wertermittlung.

Sowohl innerhalb der öffentlichen Verwaltung als auch außerhalb bieten sich Universitätsabsolventen entsprechend vielfältige berufliche Möglichkeiten. Neben der inhaltlichen Ausrichtung spielt bei dieser Entscheidung die angestrebte berufliche Funktion eine wichtige Rolle. Der Hochschulabschluss bietet beste Voraussetzungen für eine Tätigkeit als hochkarätiger technischer Sachbearbeiter in der öffentlichen Verwaltung, als freiberuflicher Vermessungsingenieur oder auch als Angestellter in der freien Wirtschaft.

Zur Qualifizierung für verantwortliche Führungspositionen besteht die Möglichkeit, im Anschluss an das Studium ein technisches Referendariat zu absolvieren, das praxisgerecht auf Leitungsfunktionen in Verwaltung und Wirtschaft vorbereitet. Aufbauend auf dem an der Hochschule erworbenen technischen Fachwissen und in praktischer Anwendung der dort vermittelten Fähigkeiten, werden im Rahmen des technischen Referendariats umfassende Management- und Führungskompetenzen sowie Kenntnisse im öffentlichen und privaten Recht vermittelt. Selbstverantwortliches Handeln und Kommunikationsfähigkeit werden durch die Ausbildung gestärkt, fachrichtungsübergreifende Ausbildungsbestandteile bereiten auf interdisziplinäre Zusammenarbeit vor.

Innerhalb der öffentlichen Verwaltung befähigt das erfolgreich abgeschlossene technische Referendariat zur Wahrnehmung von verantwortungsvollen Aufgaben des höheren technischen Verwaltungsdienstes: Absolventinnen und Absolventen sind bei Landes- und Kommunalbehörden insbesondere in Vermessungs- und Katasterämtern tätig. Außerhalb der öffentlichen Verwaltung besteht zum einen die Möglichkeit, als Öffentlich bestellter Vermessungsingenieur selbstständig tätig zu werden – die erfolgreiche Ablegung des Staatsexamens zum Abschluss des technischen Referendariats schafft hierfür die notwendige Voraussetzung. Zum anderen bietet sich eine Vielzahl von verantwortungsvollen Führungspositionen in der privaten Wirtschaft an, auf die das technische Referendariat optimal vorbereitet. Besonders herauszustellen ist in diesem Zusammenhang, dass der erfolgreiche Abschluss des technischen Referendariats in der Fachrichtung „Geodäsie und Geoinformation“ dazu berechtigt, Mitglied der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS) zu werden und die Berufsbezeichnung MRICS (Professional Member of RICS) als Namenszusatz zu führen - ohne die ansonsten weltweit zusätzlich geforderte anspruchsvolle RICS-Prüfung. Dies eröffnet den Zugang zu den Berufsbereichen Immobilienwertermittlung, Asset Management, Immobilienmarkt-Research und Projektentwicklung: bei Banken, Kreditinstituten und Versicherungsunternehmen - und das weltweit (nähere Informationen hier: „Direktaufnahme in die RICS für Geodäten mit Staatsexamen“).