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Vernetzter LiDAR-Bus zum sicheren autono-men Einsatz im Shared Space – LiDARshared

Quelle: Blickfeld GmbH

Kurzbeschreibung des Projekts

Busse bewegen sich in der Regel in den viel befahrenen Zentren und auf den Hauptverkehrsadern der Städte. Sie sind daher gut geeignet, Daten aus dem Stadtverkehr zu sammeln, die wertvolle Informationen für Smart City-Anwendungen liefern. Aus diesen Daten können Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Verkehrsflusses abgeleitet werden: So kann beispielsweise entschieden werden, ob zusätzliche Busse zu Stoßzeiten eingesetzt werden sollten, oder wo weitere Haltestellen benötigt werden.

Aber auch über öffentliche Verkehrsmittel hinaus liefern die Daten wertvolle Informationen zur städtischen Verkehrsoptimierung: Wo sollten Ampelphasen angepasst werden? Wo sollte über eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder eine Einbahnstraßenregelung nachgedacht werden? An welchen Stellen sind Fahrradfahrer oder Fußgänger besonders gefährdet? An welchen Stellen befindet sich die Fahrbahn in einem schlechten Zustand?

Die dazu nötigen Daten wurden im Projekt mit Hilfe von hochleistungsfähigen LiDAR-Sensoren gesammelt, die auf einem Bus in Kiel montiert waren.

Ergebnisse des Projekts

Das Konsortium hat Methoden zur Umgebungserfassung mittels LiDAR sowie zur drahtlosen Übertragung dieser Daten in Echtzeit entwickelt. Das Forschungsprojekt diente der Sammlung und des Verstehens der Anforderungen an die Sensorik in derartigen Smart City-Anwendungen. LiDAR-Sensoren haben hier den besonderen Vorteil, dass sie keine personenbezogenen Daten erfassen und ihr Einsatz somit inhärent datenschutzkonform ist.

Der Bus der KVG sammelte bei zahlreichen Fahrten in Kiel hochauflösende 3D-Daten mit Hilfe der von Blickfeld entwickelten LiDAR Sensorik. Der Fahrweg des Busses führte ihn dabei auch durch die Innenstadt und einen so genannten Shared Space, in dem sich verschiedene Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt bewegen. Ergänzend wurde ein GPS-RTK System entwickelt, das die Lokalisierung des Busses mit Zentimeterpräzision ermöglichte. Das DFKI führte die Sensor-Daten zusammen und erfasste auf deren Basis die Art und Anzahl der Verkehrsteilnehmer, während ADDIX für die Datenübertragung an dedizierten, in der Stadt verteilten Access Points zuständig war. Die auf diese Art gesammelten Informationen wurden ausgewertet und stehen als Grundlage für Betriebsentscheidungen zur Verfügung. Indem mit Hilfe der Sensorik Verkehrsteilnehmer sowie der Verkehrsfluss im Vorbeifahren erfasst wurden, wird eine Analyse in Echtzeit möglich.

Das Projekt „LiDARshared“ geht somit einen wichtigen Schritt in der Optimierung von Verkehr in Städten: Es zeigt, wie Busse, die sich aus ihrem Zweck heraus sowieso den ganzen Tag durch die Stadt bewegen, in Kombination mit High-Tech LiDAR-Sensorik eine wertvolle Datengrundlage schaffen können, um den Verkehr in Städten besser zu verstehen und dementsprechend besser gestalten zu können.


VerbundkoordinatorBlickfeld GmbH
Projektvolumen2,86 Mio.
(davon 1,59 Mio. € Förderanteil durch BMDV)
Projektlaufzeit01.01.2020 – 31.12.2021
Projektpartner
  • ADDIX Internet Services GmbH
  • Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)
  • KVG Kieler Verkehrsgesellschaft GmbH
AnsprechpartnerDr. Florian Lenz
E-Mail: Florian.Lenz@blickfeld.com