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Quelle: RealLabHH – Reallabor Digitale Mobilität Hamburg

Kurzbeschreibung des Projekts

Im Reallabor Hamburg (RealLabHH) wurde die Mobilität von morgen im Hier und Jetzt einer Metropole erprobt und darauf aufbauend ein Leitfaden für die digitale Mobilität der Zukunft erstellt. Die gesellschaftliche Debatte zu digitalen Mobilitätsservices stand dabei im Zentrum, um wichtige Erkenntnisse darüber zu liefern, welche Ansätze sich in der Praxis bewähren. Die geplanten zehn Teilprojekte des RealLabHH reichten vom Mobilitätsbudget anstelle eines Dienstwagens über die Schaffung einer anbieterunabhängigen Mobilitätsplattform bis hin zu Lösungen für besonders schutzbedürftige Teilnehmer*innen im Straßenverkehr:

  1. Mobilitätsplattform
  2. Dateninteraktion und -souveränität
  3. Mobilitätsbudget
  4. Autonomes Fahren (öffentlich)
  5. On-Demand im ländlichen Raum
  6. Warentransport Mikrodepot
  7. Vernetzte Vulnerable Road Users (VRUs)
  8. Digitales Andreaskreuz
  9. Dialogstrategie
  10. Servicedesign und Simulation

Das Projekt des RealLabHH geht auf die Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurück, lief bis Ende 2021 und wurde vom BMDV mit insgesamt 19,2 Millionen Euro gefördert.

Ergebnisse des Projekts

Hamburg hat die digitale Mobilität von morgen im RealLabHH ausprobiert. In zehn Teilprojekten wurde mit 32 Projektpartnern aus Industrie und Wissenschaft erforscht, inwieweit digitale Mobilitätslösungen einen Beitrag dazu leisten können, kommunale Verkehrssysteme nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger zu gestalten. Dabei wurden die Hamburgerinnen und Hamburger durch stetige Beteiligungs- und Dialogveranstaltungen in den gesamten Forschungsprozess mit einbezogen.

Entstanden sind übertragbare Erkenntnisse und Empfehlungen für Regionen und Kommunen zur Gestaltung einer zukünftigen Mobilität mithilfe digitaler Innovationen.

Das Reallabor Hamburg hat dabei aufgezeigt, dass Digitalisierung die Grundlage beinahe jeder Veränderung im Verkehrssystem ist, die den Status Quo des Modal Splits im urbanen und ländlichen Raum hin zu einer nachhaltigeren und inklusiveren Mobilität herausfordert. Ob durch die Tiefenintegration verschiedener Mobilitätsdienstleistungen in einer Anwendung, die Schaffung kooperationsfördernder Datenräume oder die Incentivierung durch arbeitgebergeförderte Mobilitätsbudgets.

Auch bedarfsorientierte Services als Ergänzung zum linien- und fahrplangebundenen öffentlichen Nahverkehr, wie autonome On-Demand-Shuttle-Verkehre in Hamburg-Bergedorf und On-Demand-Shuttles in den ländlichen Räumen von Kreis Stormarn, Landkreis Harburg, Stadt Ahrensburg und Lurup/Osdorf sind ohne Digitalisierung nicht denkbar. Die On-Demand-Verkehre wurden im Reallabor Hamburg erfolgreich umgesetzt und in den Untersuchungsräumen so hervorragend von den Nutzer:innen angenommen, dass ein Weiterbetrieb in den Gemeinden auch nach Auslaufen der Projektlaufzeit erfolgt. Die Simulationsergebnisse demonstrieren außerdem einen messbaren Effekt auf den Modal-Split.

Die Ergebnisse des zehnmonatigen Betriebs von zwei Microdepots belegen, dass diese ein zukunftsfähiges Konzept für die Innenstadt-Logistik in Hamburg darstellen. Die gesammelten Erkenntnisse sollen Starthilfe geben für eine Ausweitung des Mikrodepot-Konzeptes auf andere Städte und Gemeinden.
Eine Verbesserung der Sicherheit von besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmenden mit Hilfe der im Reallabor Hamburg erprobten Kollisionswarn-App ist ebenfalls eine durchgängig digitale Unternehmung und zeigte zudem in der begleitenden Simulation einen deutlichen Effekt zugunsten einer Verbesserung des Modal Splits. Auch die Digitalisierung von unbeschrankten Bahnübergängen wird in Zukunft helfen, den Unfallschwerpunkt „unbeschrankter Bahnübergang“ zu verringern und liefert nebenbei noch einen positiven Beitrag zur Verbesserung des Verkehrsflusses. Weitere Gewinne hinsichtlich einer Erhöhung der Verkehrssicherheit können aber vor allem auch durch bauliche Veränderungen erzielt werden, wie beispielsweise ein Rückbau von Autofahrstraßen oder eine bauliche Trennung von Auto,- Rad- und Fußverkehr.

Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Dialogprozesses zeigen, dass sich in den Köpfen der Menschen das Leitbild der autogerechten Stadt und dem eigenen Auto auf dem Land auflöst und durch die Vision verkehrsarmer und emissionsfreier Städte und einer Mobilität auf dem Land ersetzt wird, die auch ohne eigenes Auto zu jederzeit gewährleistet ist.


VerbundkoordinatorHamburger Hochbahn AG
Projektvolumen29,5 Mio.
(davon 19,2 Mio. € Förderanteil durch BMDV)
Projektlaufzeit01.04.2020 – 31.12.2021
KonsortialführungHamburger Hochbahn AG
Projektpartner
  • Hamburger Hochbahn AG
  • BMW AG
  • Continental Automotive GmbH
  • Continental Teves AG & Co. OHG
  • Deutsche Telekom IoT GmbH
  • DB Connect GmbH
  • DEKRA Automobil GmbH
  • EasyMile GmbH
  • Freie und Hansestadt Hamburg, vertreten durch die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM)
  • Ioki GmbH
  • Kreis Stormarn
  • KVG Stade GmbH & Co. KG
  • Landkreis Harburg
  • REWE Digital Fulfilment Services GmbH
  • SAP SE
  • S-Bahn Hamburg GmbH
  • Siemens Mobility GmbH
  • Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG
  • Stadt Ahrensburg
  • Süderelbe AG
  • Swarco Traffic Systems GmbH
  • T-Systems International GmbH
  • Urban Software Institute GmbH
  • Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH
  • DLR e.V.
  • FhG e.V, Fokus
  • Hasso-Plattner-Institut für digital Engineering gGmbH
  • Technische Universität Berlin
  • Technische Universität Hamburg
  • Technische Universität München
    sowie weitere assoziierte Partner
UnterauftragnehmerHamburger Hochbahn AG
E-Mail: reallabhh@hochbahn.de