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Ride4All – Entwicklung eines integrierten und inklusiven Verkehrssys-tems für autonom fahrende Busse

Quelle: Kreis Soest

Kurzbeschreibung des Projekts

„Soest fährt inklusiv und autonom“ oder kurz „SOfia“ – so lautete das Motto des Projektes. Im Rahmen des FuE-Vorhabens erforschte das Projektkonsortium die inklusiven Rahmenbedingungen für autonom fahrende Busse im ÖPNV. Der Projektname „Ride4All“ bzw. „Fahren für alle“ lässt erahnen, dass es hier nicht nur um das Thema autonomes Fahren geht. Im Mittelpunkt des FuE-Vorhabens stand die Frage, wie die Nutzung autonomer Shuttles ohne Einschränkungen für alle Menschen erfolgen kann. „Alle Menschen“ bezieht sich schwerpunktmäßig auf mobilitäts- und sinneseingeschränkte Menschen und folgt der Überzeugung, dass Entwicklungen für diese Nutzergruppe einen Mehrwert für Jedermann bilden.

Ergebnisse des Projekts

Mit einer klaren Ausrichtung auf die Erforschung der inklusiven Rahmenbedingungen und der anschließenden Erstellung eines Konzeptes zur Barrierefreiheit und sozialen Akzeptanz von autonomen Kleinbussen wurde ein automatisierter Kleinbus in das bestehende ÖPNV-Netz der RLG in Soest integriert. Der Echtbetrieb des automatisierten Kleinbusses erfolgte vom 07.07.- 17.12.21.

Im Rahmen der Forschungsarbeiten wurde u.a. erstmalig die Kommunikationshardware ivantoConnect in einen autonomen Kleinbus eingebaut und die notwendigen Schnittstellen zur lokalen Mobilitäts-App „mobil info“ entwickelt. Dadurch wurde die barrierefreie Kommunikation zwischen Menschen und Fahrzeug ermöglicht. Neben der barrierefreien Anzeige des Live-Standortes, der digitalen Fahrtbegleitung während der Fahrt, war es möglich, das sogenannte Tür-Finde-Signal auszulösen, wodurch blinde- und sehbehinderte Menschen selbstständig die Fahrzeugtür finden konnten und ohne Hilfe einsteigen konnten.

Zur Erstellung des Konzeptes zur Barrierefreiheit und sozialen Akzeptanz wurden mit unterschiedlichen Nutzergruppen mit verschiedenen Sinnes- und Mobilitätseinschränkungen Workshops im Realbetrieb durchgeführt.

Zur Betrachtung des gesamten Verkehrssystems vor Ort wurde nicht nur der Betrieb selber betrachtet, sondern auch der Weg dorthin bzw. zum gewünschten Ziel. Hierzu wurde eine hochgenaue Fußgängernavigation entwickelt und evaluiert. Ebenfalls erfolgte die Entwicklung eines kamerabasierten Systems, welches es zukünftig ermöglicht, dass z.B. Rollstühle an der Haltestelle erkannt werden und das Fahrzeug entsprechend reagiert und z.B. die Rampe direkt automatisch ausfährt. So werden die individuellen Nutzeranforderungen an das System berücksichtigt.


VerbundkoordinatorKreis Soest
Projektvolumen2,24 Mio. €
(davon 1,95 Mio. € Förderanteil durch BMDV)
Projektlaufzeit01.01.2020 – 31.12.2021
Projektpartner
  • Kreis Soest
  • Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH
  • Stadt Soest
  • LWL-Berufsbildungswerk Soest
  • Geomobile GmbH
  • Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS)
  • eagle eye technologies GmbH
AnsprechpartnerJoern Peters
Tel.: 02921-302364
E-Mail: joern.peters@kreis-soest.de