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Boote im Spreewald

Quelle: Adobe Stock / Klaus Heidemann

Key Facts/Steckbrief:

  • Förderprogramm: Weiße-Flecken-Förderprogramm
  • Ort: Landkreis Dahme-Spreewald, Brandenburg
  • Gesamtfinanzierung: 17.819.551,00€
    Bundesförderung: 8.909.775,00 €
    Landesförderung: 7.127.820,00 €
    Kommunaler Eigenanteil: 1.781.956,00 €
  • Neue Anschlüsse: 5.243 Haushalte, 107 Unternehmen
    und 62 Schulen
  • Erschließung: rd. 204 Kilometer Tiefbau, 846 Kilometer Leerrohre, 837 Kilometer Glasfaser

Projektbeschreibung

Als erster Landkreis in Brandenburg hat der Landkreis Dahme-Spreewald den geförderten Infrastrukturausbau abgeschlossen und das somit neu erschaffene Breitbandnetz in Betrieb genommen. Der Nachweis über die Verwendung der Fördermittel für die mithilfe von Bundes- und Landesmitteln errichtete Breitbandinfrastruktur ist beim zuständigen Projektträger eingereicht. Durch den Ausbau des Breitbandnetzes konnten über 5.000 zukunftsfähige Internetanschlüsse für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen in der Region geschaffen werden.

Der Landkreis Dahme-Spreewald erstreckt sich von der südöstlichen Stadtgrenze Berlins bis in den Spreewald. Ein Großteil des Landkreises wird von Flüssen, Seen und Kanälen durchzogen und bietet mit dem Dahme-Seengebiet, der Niederlausitz und dem Spreewald eine wasserreiche Landschaft. Der hierdurch bedingte hohe Grundwasserstand stellte eine besondere Herausforderung bei der Verlegung der Kabeltrassen und Leitungsverläufe sowie bei der Errichtung von Schächten dar. Zudem sollten die 15 Landschaftsschutzgebiete und 72 Naturschutzgebiete des Landkreises von den Ausbauarbeiten unberührt bleiben.

Während der Ausbauphase kamen daher neben der Nutzung bestehender oberirdischer Leitungen auch das Horizontalspülbohrverfahren, das Pflugverfahren sowie der Rohrvortrieb mittels Erdrakete zum Einsatz. Letzteres ist ein unterirdisches Bodenverdrängungsverfahren. Die Erdrakete ist ein Bodenverdrängungshammer, der mittels Druckluft vorangetrieben wird und somit einen unterirdischen Hohlraum erzeugt. Die raketenähnliche Spitze, ein Stahlstift, startet in einem Startgraben und bewegt sich ungesteuert bis zu dem Zielgraben. Durch diese Methode kann das Rohr unter Hindernissen wie z.B. Straßen verlegt werden. Eine aktive Steuerung unter der Erdrakete ist anders als beim Spülbohrverfahren nicht möglich, doch ist die Erdraketentechnik weniger aufwendig und schneller einsetzbar. Sie kommt daher meist bei kurzen Querungen und der Herstellung von Hausanschlüssen zum Einsatz.

Von der Planung bis zum Abschluss des Projektes konnte von einer produktiven interkommunalen Zusammenarbeit mit 33 Städten und Gemeinden des Landkreises profitiert werden. Der Landkreis stand zudem im engen Austausch mit der Landesregierung, um Synergien für ein Breitbandnetz über die Kreisgrenzen hinaus zu erschaffen.