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Containerschiff auf offener See (Quelle: Fotolia/enanuchit)

Quelle: Fotolia/enanuchit

Projektbeschreibung

Schiffe senden und empfangen sekündlich eine Vielzahl an Informationen (z.B. Position, Geschwindigkeit oder Kurs) durch das Funksystem „Automatisches Identifikationssystem“ (AIS) zur Sicherheit und Lenkung des Schiffsverkehrs. Im Projekt TINA (Techniken zur interaktiven nautischen AIS-Datenanalyse) konnten Einsatzmöglichkeiten von AIS-Daten aufgedeckt und validiert werden. Zentrale Aspekte waren dabei die Untersuchungen der Seeverkehrsräume sowie die Korrelation von Schiffsbewegungs- und Umweltdaten. Dabei wurden sowohl die Potenziale der automatisierten Analysen der Bewegungsmuster als auch Risikobewertungen von Begegnungssituationen und Anomalien der Schiffsbewegungen untersucht. Neben den Schiffsdaten wurden auch Umweltparameter verwendet, um Umwelteinflüsse auf die Schiffsbewegungen sowie Auswirkungen der Schifffahrt auf die Umwelt von Lebewesen zu validieren. Nach Abschluss der Untersuchungen wurden die identifizierten Potenziale auf ihre Machbarkeit innerhalb verschiedener Skripte validiert und bewiesen.

Ergebnisse und Wirkungen

Der Hauptzweck des Vorhabens bestand darin, Potenziale für Einsatzmöglichkeiten der im Zuge der Digitalisierung der Schifffahrt registrierten und verfügbaren Daten zu identifizieren, Methoden zur Umsetzung dieser zu entwickeln sowie die Machbarkeit der entwickelten Verfahren zu bewerten. Dabei konnten beispielsweise Methoden für die automatisierte deskriptive statistische Analyse des Verhaltens von Schiffen sowie der Detektion sich anomal bewegender Schiffe entwickelt und getestet werden. So könnten exemplarisch Kollisionen von Fähren und bestehender Infrastruktur oder Strandungen vorausschauend angegeben werden. Darüber hinaus wurden Konzepte zur Zusammenführung von Schiffs- und Umweltdaten erarbeitet, um Auswirkungen der Wetterverhältnisse auf die Schiffsbewegung zu modellieren. Ein weiteres generelles Ziel lag in der Entwicklung beliebig anpassbarer und auf weltweite Gebiete erweiterbarer Methoden zur Datenvorverarbeitung und -analyse. Die in TINA entwickelten Methoden und Verfahren können in zukünftigen Projekten auf den Gebieten der Seeverkehrsdatenanalyse und -vorhersage sowie Risikoanalyse eingesetzt werden. In einem nächsten Schritt plant das Fraunhofer CML die technische Umsetzung und Entwicklung einer geeigneten Softwarelösung zum Echtzeit-Einsatz der in TINA entwickelten Methoden.


Zuwendungsempfänger

Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. - Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen - Projektgruppe des IML

  • FKZ: 19F1043A
Projektvolumen89.674,00 €
(davon 100 % Förderanteil durch BMDV)
Projektlaufzeit05/2018 - 01/2019
AnsprechpartnerFraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML
Tina Scheidweiler
Tel.: +49 40 42878-6082
E-Mail: tina.scheidweiler@cml.fraunhofer.de