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Aufbau der Straßenkreuzungsumgebung im Projekt VIDETEC

Quelle: DLR, CC-BY 3.0

Projektbeschreibung

Insbesondere ungeschützte und damit stark gefährdete Verkehrsteilnehmer, z.B. Fußgänger und Fahrradfahrer, müssen von autonomen Fahrzeugen zuverlässig erfasst werden. In besonders komplexen Umgebungen wie an innerstädtischen Straßenkreuzungen stoßen die Umgebungssensoren von Fahrzeugen jedoch an ihre Grenzen. Hier kann eine intelligente Verkehrsinfrastruktur Abhilfe schaffen. Im Projekt „VIDETEC“ wurden zwei neue Technologien auf ihre Anwendbarkeit zur Straßenverkehrserfassung untersucht: das Mikro-Doppler Radar und das auf V2X Signalen basierende Communication, Localization and Surveillance System (CLS). Zu diesem Zweck wurde eine zweitägige Feldmessung an einer Testkreuzung durchgeführt. Dazu wurden Radarsensoren und V2X-Sende- und -Empfangsantennen um die Kreuzung aufgestellt. Mit geeigneten Referenzsystemen wurden wiederholt relevante Verkehrsszenarien unter Beteiligung vulnerabler Verkehrsteilnehmer aufgenommen.

Ergebnisse und Wirkungen

Es konnte aufgezeigt werden, dass die Mikro-Doppler-Signaturen aus den Radaren charakteristische Muster für verschiedene, sich bewegende Objekte aufweisen und zum Trainieren von Algorithmen zum automatischen Klassifizieren von Verkehrsteilnehmern herangezogen werden können. Bei der CLS-Technologie sollen Mehrwege-Pfade zur Lokalisierung genutzt werden. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine Unterbrechung dieser Mehrwege-Pfade durch die Verkehrsteilnehmer detektiert werden kann. Mit diesem Ansatz kann die CLS-Technologie mit Hilfe von V2X-Kommunikationssignalen Fahrradfahrer und Fußgänger in Zukunft zuverlässig lokalisieren. Neben einer wissenschaftlichen Publikation wird ein Referenzdatensatz der Messungen in der mCLOUD veröffentlicht. Zusammen mit Vernetzungskomponenten- und Straßenleuchtenherstellern, Automobilproduzenten und Betreibern von kommunaler Infrastruktur sollen in einem Nachfolgeprojekt die Technologien zu einem höheren Reifegrad weiterentwickelt werden. Dabei sollen Radare und CLS in einer realen Straßenumgebung permanent Daten sammeln und als Teil einer Applikation zum Schutz von Fahrradfahrern und Fußgängern Anwendung finden.

Verbundkoordinator

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Oberpfaffenhofen

  • FKZ: 19F1074A
Projektvolumen124.620 Euro
(davon 80 % Förderung durch BMDV)
Projektlaufzeit10/2020 – 06/2021
Projektpartner

IMST GmbH, Kamp-Lintfort

  • FKZ: 19F1074B
AnsprechpartnerDeutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
Dr. Fabian de Ponte Müller
Tel.: +49 8153 28-2882
E-Mail: fabian.pontemueller@dlr.de