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Mit der Förderung unterstützt das Ministerium die Entwicklung und Erprobung neuer softwaregestützter Netztechnologien. Die Intensivierung und Stärkung von Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsaktivitäten im Bereich von Open RAN bildet den besonderen Schwerpunkt der Fördermaßnahmen. Der Fokus liegt zunächst auf den öffentlichen Mobilfunknetzen.

Folgende Maßnahmen sind geplant:

Open RAN Lab

Mit der Förderung soll die Einrichtung eines „Open RAN Labs“ als offene Plattform für die Entwicklung und Erprobung von Open RAN-basierten Netzen unterstützt werden. Zur Überprüfung der Interoperabilität und Integrationsfähigkeit von Open RAN-Komponenten soll eine Testumgebung für Netzbetreiber, Lieferanten und Forschungseinrichtungen errichtet werden, vorzugsweise als Verbundprojekt eines Konsortiums. Komponenten sollen validiert und für eine Zertifizierung vorbereitet werden können. Ziel ist weiterhin die Bewertung der Integrationsfähigkeit von Komponenten des Open RAN Ökosystems, die Entwicklung neuer RAN-Technologie und entsprechender Produkte sowie die Überprüfung der RAN-Komponenten teilnehmender Hersteller, um zu gewährleisten, dass die spezifizierten offenen Schnittstellen unterstützt werden und erfolgreich interagieren können.

Open RAN Cities

Ergänzend ist eine Förderung von „Open RAN Cities“ als Leuchtturmprojekte geplant. Diese sollen es Mobilfunknetzbetreibern ermöglichen, Open RAN als Gesamtkonzept unter Realbedingungen zu testen und zu erproben. Hierbei können vielfältige Komponenten (Hardware Radioschnittstelle, offene Software, Cloud-Lösungen, Vernetzung mehrerer Technologien im Bereich 4G/5G, beamforming) zum Einsatz kommen. Im Realbetrieb kann die Gesamtperformance von Open RAN Komponenten einem Alltagstest unterworfen und auch im Vergleich zu bislang eingesetzter Technik überprüft werden. Damit können für die Nutzererfahrung relevante Qualitätsparameter wie Verbindungsabbrüche, Datenübertragungsraten sowie z.B. der Energieverbrauch analysiert werden. Ebenfalls soll das Zusammenspiel mit proprietären Lösungen bzw. der sog.Handover“ zum restlichen Mobilfunknetz untersucht werden.

Open RAN Ecosystem

Dritte Maßnahme ist ein Programm zur Incentivierung und Stärkung von Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die den Markteintritt neuer Akteure als Lieferanten von Komponenten für das Open RAN Ökosystem erleichtern sollen. In einem ersten Schritt stehen beschränkt auf das Jahr 2021 Mittel für Pionierprojekte zur Verfügung. Für 2022 ist in einem zweiten Schritt ein Programm für anwendungsorientierte Forschung zur Unterstützung der Entwicklung von Open RAN-Komponenten in Industrie, Mittelstand und Start-Ups geplant, mit dem die Entwicklung marktreifer Open RAN-Komponenten als Alternative oder Ergänzung zu bestehenden nicht offenen und integrierten RAN-Lösungen unterstützt werden soll. Wird die Herstellervielfalt erhöht, kann die Technologieentwicklung für neue, innovative Funktionen und Lösungen aufgrund größerer Spezialisierungsmöglichkeiten insgesamt beschleunigt und vorangetrieben werden. Das Programm hat das Ziel, den Markteinstieg deutscher und europäischer Unternehmen als Lieferanten und Innovationstreiber bei Open RAN zu unterstützen. Gleichzeitig soll der Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Deutschland im Bereich digitaler Kommunikationstechniken, Mobil- und Funktechnologien sowie Cloud- und Edge-Computing gestärkt werden.

Förderungsvoraussetzungen

Die Vorhaben sollen im Wege der Projektförderung realisiert werden. Fördermöglichkeiten unterliegen dem Grundsatz verfügbarer Haushaltsmittel und erfolgen entlang der Vorgaben der Bundeshaushaltsordnung (einschl. der entsprechenden Verwaltungsvorschriften), des Haushaltsgrundsätzegesetzes und der Allgemeinen Gruppenfreistellungsverordnung (Verordnung (EU) Nr. 651/2014 der Kommission vom 17. Juni 2014). Im Fall konkurrierender Anträge gilt das sog. Prioritätsprinzip. Zum Start des Förderprogramms erfolgt im kommenden Jahr eine gesonderte Mitteilung.

Förderanträge können seit dem 17. Mai 2021 gestellt werden. Diese sind zu richten an das

Bundesministerium für Digitales und Verkehr
Referat DG 12
Robert-Schuman-Platz 1
53175 Bonn

Es dient der zügigen Bearbeitung der Anträge, wenn diese vorab per E-Mail an
openRAN@bmdv.bund.de
übermittelt werden.