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Bundeskabinett beschließt Masterplan Ladeinfrastruktur

Quelle: AdobeStock/scharfsinn86

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) treibt den flächendeckenden Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur weiter voran: Am Montag, 22. Juni 2020, startete der 6. Förderaufruf zur Förderrichtlinie „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“.

Private Investoren, Städte und Gemeinden konnten bis einschließlich Mittwoch, 22.07.2020, Anträge über das easy-Online Portal stellen: www.foerderportal.bund.de/easyonline.

Förderfähig sind Investitionen rund um die Hardware sowie die Netzanschlusskosten für Normal- und Schnellladepunkte. Es stehen rund 35 Millionen Euro zur Verfügung.

Über diesen Förderaufruf sollen erneut auch Ladepunkte im öffentlichen Raum erschlossen werden, die nicht rund um die Uhr zugänglich sind – zum Beispiel auf Parkplätzen von Kindertagesstätten, Krankenhäusern und Sportplätzen sowie Ort- und Stadtzentren. Sie müssen jedoch werktags für mindestens 12 Stunden zugänglich sein.

Wichtige Partner sind hierbei Kommunen und kommunale Unternehmen. Als zentrales Planungsinstrument für den flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastrukturaufbau steht ihnen das StandortTOOL zur Verfügung. Damit wird eine integrierte Bedarfsplanung über die Grenzen der Kommunen und Gemeinden ermöglicht – z.B. mithilfe von Daten zu Verkehr oder Auslastung vorhandener Ladestationen. Die Gebiete mit den zu beantragenden Ladepunkten findet sich auf folgender Karte: https://www.zdm-emob.de/Kartendarstellung/NLPuSLP6.html

Damit Kommunen von den Aufbauerfahrungen anderer Kommunen profitieren können, stellt das BMDV zudem über das Starterset Elektromobilität ausführliche Handlungsleitfäden bereit: www.starterset-elektromobilität.de.

Ausbauziel

Ziel des Bundesprogramms Ladeinfrastruktur ist der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur mit bundesweit 15.000 Ladesäulen mit meist mehreren Ladepunkten. Dafür stellte das BMDV bis Ende 2020 insgesamt 300 Millionen Euro bereit.

Private Investoren, Städte und Gemeinden können Förderanträge stellen. Die Förderung umfasst bis zu 50 Prozent der förderfähigen Kosten und neben der Errichtung der Ladesäule auch den Netzanschluss und die Montage.

Voraussetzung für die Förderung ist unter anderem, dass die Ladesäulen öffentlich zugänglich sind und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

Zwischenbilanz zum Förderprogramm „Ladeinfrastruktur“

  • Mit den ersten vier Förderaufrufen sind bereits rund 22.400 Ladepunkte bewilligt worden, davon 5000 Schnellladepunkte. Damit wird die Anzahl der vorhandenen Ladepunkte fast vervierfacht.
  • Insgesamt hat das BMDV bereits rund 150 Millionen Euro in den Aufbau der Ladeinfrastruktur bewilligt, gut 8700 der geförderten Ladepunkte sind bereits in Betrieb.
  • Der 5. Förderaufruf endete am 17.06.2020. Die Anträge werden im Anschluss bewertet und bewilligt.
  • Derzeit gibt es über 26.500 öffentliche Ladepunkte für rund 314.000 E-Pkw.

Weitere Informationen zum Förderprogramm „Ladeinfrastruktur“ finden Sie hier.

Masterplan Ladeinfrastruktur

Im November 2019 hat die Bundesregierung mit Unterstützung der Nationalen Plattform für die Zukunft der Mobilität einen Masterplan Ladeinfrastruktur vorgelegt. Dieser definiert, wie der flächendeckende Aufbau mit gezielten Förderungen, verbesserten gesetzlichen Rahmenbedingungen und einer aktiven Koordination zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Industrie erreicht werden kann.

Das BMDV wird mit dem Masterplan den Aufbau der Ladeinfrastruktur massiv verstärken – gemeinsam mit der Industrie und mit Beteiligung von Ländern und Kommunen. Es sollen 50.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte errichtet werden. Hierzu wird die Automobilwirtschaft bis 2022 mindestens 15.000 zusätzliche öffentliche Ladepunkte beisteuern. Die Standorte der Ladepunkte werden mit der Bundesregierung koordiniert.

Das BMDV investiert in den nächsten Jahren rund 3 Milliarden Euro in die Tank- und Ladeinfrastruktur für Pkw und Lkw mit CO2-freien Antrieben. Der Aufbau der Ladeinfrastruktur ist ein wesentlicher Teil der Maßnahmen aus dem Klimaschutzprogramm 2030.

Zusätzlich zum verstärkten Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur, wurden im Jahr 2020 erstmals auch 50 Millionen Euro für private Lademöglichkeiten bereitgestellt.

Auf Grundlage des im Juni 2020 verabschiedeten Konjunkturpakets will der Bund zusätzlich 2,5 Milliarden Euro in den Ausbau einer modernen Ladesäulen-Infrastruktur, die Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität und in die Batteriezellfertigung investieren.

Für den koordinierten Aufbau der Ladeinfrastruktur hat am 1. Januar 2020 die vom Ministerium eingerichtete Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur ihre Arbeit aufgenommen. Sie wird sicherstellen, dass bundesweit jedes E-Fahrzeug vor Ort über eine nutzerfreundliche Infrastruktur verfügt.

Die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur ist langfristig bei der NOW GmbH angesiedelt, die bisher schon die Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur des BMDV koordiniert und steuert. Rund um den bereits bestehenden Bereich „Infrastruktur Elektromobilität“ wird die Leitstelle in den kommenden Monaten für den vollen Betrieb ausgebaut.