Themen der MKS
Alternative Antriebe und Kraftstoffe
Die verschiedenen Verkehrsträger haben unterschiedliche Anforderungen an alternative Antriebstechnologien und Kraftstoffe. Im Rahmen der MKS werden diese jeweiligen Anforderungen reflektiert und es wird untersucht, welche alternativen Antriebskonzepte und Kraftstoffe sich am besten eignen.
Im Straßenverkehr besteht durch den großen Anteil am Modal Split eine hohe Dringlichkeit, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die Elektrifizierung der Fahrzeuge. Kurz- bis mittelfristig bietet auch Erdgas eine Option, die Emissionen zu senken. Verflüssigtes Erdgas (LNG) ist insbesondere für den schweren Güterverkehr eine Möglichkeit zur Verringerung der Emissionen, da hiermit auch hohe Motorleistungen erreicht werden können.
Für den Klimaschutz besteht auch im Luftverkehr ein notwendiger Bedarf an Antriebs- oder Kraftstoff-Innovationen. Aufgrund langer Entwicklungszyklen und hoher Sicherheitsstandards ist die Herausforderung hier Lösungen zu finden sehr groß. Derzeit wird in einem Studienprojekt der Einsatz von erneuerbarem Kerosin erprobt. Zur Bordstromversorgung hingegen bieten sich auch andere einfachere Lösungen, wie Wasserstoff-Brennstoffzellen, an.
In der Schifffahrt stellt insbesondere die Nutzung von LNG als Kraftstoff eine Option zur Reduktion der Emissionen dar. Auch der Einbau energieeffizienterer Motoren leistet bereits einen wichtigen Beitrag.
Da der Schienenverkehr im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern relativ emissionsarm ist, ist die Verlagerung von Verkehren – insbesondere von der Straße auf die Schiene – ein wichtiger Baustein. Angesichts des steigenden Anteils erneuerbarer Energien im Bahnstrommix wird sich die Bilanz des Schienenverkehrs zukünftig noch weiter verbessern. Damit die Verlagerung funktionieren kann, müssen jedoch integrierte Verkehrs- und Logistikkonzepte verstärkt betrachtet sowie der Schienenverkehr insgesamt gestärkt werden.
Infrastrukturaufbau
Neben der Bereitstellung der Antriebstechnologien muss auch die Versorgung mit alternativen Kraftstoffen sichergestellt werden. Zur Förderung der breit angelegten Entwicklung des Marktes für alternative Kraftstoffe hat die Europäische Union im Rahmen der Clean Power for Transport-Initiative (CPT-Initiative) die Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (Alternative Fuels Infrastructure Directive, AFID) verabschiedet. Diese verpflichtet alle EU-Staaten zum Aufbau einer entsprechenden Tank- und Ladeinfrastruktur. Zur Umsetzung hat die Bundesregierung einen Nationalen Strategierahmen (NSR) erstellt. Er gibt einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Lade- und Tankinfrastruktur für batterieelektrische und erdgasbetriebene sowie mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Fahrzeuge im Straßen- und Schiffsverkehr. Im NSR werden außerdem zentrale Zielsetzungen und Maßnahmen zur Einrichtung einer flächendeckenden Infrastruktur benannt.
Im Rahmen der MKS wird das Thema Infrastruktur in wissenschaftlichen Untersuchungen betrachtet. Mit Pilotprojekten und Förderrichtlinien wird der Aufbau von Infrastruktur für alternative Kraftstoffe indirekt unterstützt.
Querschnittsthemen und Technologische Innovationen
Die Nutzung strombasierter sowie biogener Kraftstoffe müssen verkehrsträgerübergreifend, aber auch sektorübergreifend betrachtet werden, da die hierfür die notwendigen Ressourcen begrenzt sind.
Auch Innovationen wie die Automatisierung und eine größere Vernetzung werden für alle Verkehrsträger mitbetrachtet. Vom Europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS im Schienenverkehr bis hin zum automatisiertem Fahren im Straßenverkehr werden hierzu in der MKS Untersuchungen durchgeführt.
Um die Energiewende im Verkehr und die Elektrifizierung großer Anteile der Fahrzeugflotten zu erreichen, ist eine Kopplung von Energie- und Verkehrssektor erforderlich. Diese Sektorkopplung schafft die Grundlage, auch zu Zeiten fluktuierender Stromerzeugung aus Sonne und Wind die Stromnetze ideal auszulasten. Daher wird die Sektorkopplung als übergreifendes Thema innerhalb der MKS mitbetrachtet.
Internationales Engagement
Viele Staaten stehen ähnlich wie Deutschland vor der Herausforderung, trotz eines steigenden Verkehrsaufkommens die verkehrsinduzierten Emissionen zu verringern. Auch international engagiert sich das BMVI daher in Kooperationsprojekten zur Etablierung klimafreundlicher Verkehrssysteme. Kooperationen mit China, Indien, Japan, Frankreich und Israel sollen Innovationen vorantreiben und nachhaltiger Mobilität weltweit zur Weiterentwicklung verhelfen.